Die Zahl „11“ gilt allgemein als närrische Zahl und spielt im Laufe des Karnevals eine große Rolle:
Am 11.11. um 11.11 Uhr startet alljährlich die „Fünfte Jahreszeit“.

Den Vorsitz bei vielen Karnevalssitzungen hat der sogenannte Elferrat.
Die Sitzungen selbst, aber auch Karnevalsumzüge beginnen offiziell meist 11 Minuten nach einer vollen Stunde.
So mancher Karnevalsverein hat eine „11“ in seinem Wappen.

Wieso das ?
Zum Ursprung dieser Zahlensymbolik gibt es verschiedene Ansichten.
Es gibt eine Reihe von Zahlen, denen von seitens der Religion eine besondere symbolische Bedeutung beigemessen wird.
Die Elf gilt dabei als Zahl der Maßlosigkeit, der Sünde, sogar als teuflische Zahl.
Im Mittelalter kennzeichnete sie Menschen außerhalb der Sittengesetze.
Der Bezug zum Karneval als einem Fest, bei dem es ausgelassen und nicht immer christlich zugeht, ist leicht herzustellen.
Darüber hinaus ist die 11 auch eine „Schnapszahl“, die als solche Symbolzahl der Narren sein kann.

Eine andere Interpretation geht dahin, die Zahl „Elf“ sei ein Initialwort aus den Postulaten der Französischen Revolution (e = égalité, l = liberté, f = fraternité).
Letzteres ist zwar sympathisch, aber nicht wirklich einleuchtend.
Bei der Wiederbelebung des rheinischen Karnevals Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die 11 jedenfalls als Zahl interpretiert, die die Gleichheit aller Menschen unter der Narrenkappe versinnbildlicht, sozusagen eins neben eins. Denn im Karneval ist jeder Willkommen, ob groß, ob klein, ob jung ob alt, Männlein, Weiblein, x, schwarz oder weiß. Wir sind Mensch!

Die Tatsache, dass die Karnevalssaison am 11.11. eröffnet wird, hängt möglicherweise auch mit einem 40-Tage-Rhythmus zusammen, der im Jahreslauf zwischen bestimmten Festen regelmäßig auftritt.
Vom 11. November, an dem auch St. Martin gefeiert wird, sind es genau 40 Tage bis zum Winteranfang, der zeitlich fast mit Weihnachten zusammenfällt.
Am 11. November begann früher das 40tägige Weihnachtsfasten.
Von Weihnachten an sind es wiederum 40 Tage bis zum Festtag Maria Lichtmess (2. Februar), der zugleich im Kalender der frühest mögliche Termin für den Karnevalsdienstag ist, den Vortag der Fastenzeit.
Noch einmal trennen Fastnacht 40 Tage von Ostern, dem wiederum 40 Tage später Christi Himmelfahrt folgt.
Nach einer anderen Deutung ist der 11. November der Tag, an dem in früheren Zeiten die landwirtschaftlichen Betriebe ihre Arbeit bis zum Frühjahr einstellten.
Knechte und Mägde bekamen an diesem Tag ihren Lohn ausgezahlt und feierten mit dem Geld ein ausgelassenes Fest.